..Mia haut auf den Putz!
Weiße Wand ade!
Kürzlich hat jemand zu mir gesagt, ich sei blass wie die Wand. Bitte, was erwartet ihr euch von einem Hausgeist?! Einen Teint wie ein kalifornischer Rettungsschwimmer? Dennoch hat mir die Aussage zu denken gegeben, schließlich kommt sie nicht von irgendwoher. An euren Wänden schaut es nämlich teilweise ganz schön langweilig aus.
Die Wohnung, in der ich es mir aktuell gemütlich gemacht habe, hat wenigsten ein paar Familienfotos am Kaminsims stehen. Ok, lasst uns mal sehen. Hier die lieben Kleinen an ihrem ersten Schultag. Oma und Opa beim Tretbootfahren. Eure Verwandtschaft scheint ja wirklich nett zu sein, aber die Präsentation lässt echt zu wünschen übrig. Hach, zum Glück habt ihr mich! Ich zeig euch, wie´s gemacht wird!
Und bevor ich´s vergesse: kann jemand Onkel Fritz sagen, dass der Vokuhila schon in den 80ern fürchterlich ausgesehen hat?!
Geschichte der Wandgestaltung
Das Bedürfnis, die eigenen vier „Wände“ zu gestalten, hatten schon die ersten Menschen in der Jungsteinzeit. Älter als 30.000 Jahre sind die beeindruckenden Höhlenmalereien, von Auerochsen und Pferden, die vier junge Männer in Frankreich gefunden haben. Zugegeben, ich musste ihnen 1940 ein bisschen dabei helfen, den Eingang zur Höhle zu finden, aber dann war die Sensation perfekt. Und wer kennt sie nicht, die Wandmalereien aus dem alten Ägypten? Die hatten zwar noch keine dekorative, dafür aber rituelle und zeremonielle Bedeutung. Als Beginn der weltlichen Raumdekoration gelten die wunderschönen Mosaike und römischen Fresken aus Pompeji. Jeder, der was auf sich hielt, ließ sich die Wände mit repräsentativen Motiven verschönern – Weinreben waren zum Beispiel total im Trend. Im Mittelalter wurden dann Wandteppiche zu einem Must-Have. Einen Sprung weiter in der Geschichte: Im Verlauf der Renaissance kamen Tapeten aus edlen Materialien groß in Mode. Der französische Papiermacher Nicholas-Louis Robert patentierte 1799 die erste Tapetenmaschine und machte diese Art der Wandverkleidung in den Wohnräumen des bürgerlichen Biedermeier unverzichtbar. Ein bisschen mehr Schwung und Abwechslung brachte die Erfindung des Fotoapparates gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Niemand will mehr die Fotos seiner Liebsten an den Wänden missen. Heutzutage lautet die Devise: alles, aber nur nicht langweilig!
Auf die Plätze, Deko, los!
Seid ihr bereit loszulegen? Die gute Nachricht zuerst: Oft reicht schon eine einzige schöne Wandfarbe aus, um eure Wände auf Trab zu bringen. Ein breiter Balken oder die halbe Zimmerhöhe gestrichen ist genug. Kleiner Hausgeister-Tipp: Querstreifen lassen die Decke niedriger, Längsstreifen höher wirken! Die Wahl der Farbe sollte dabei gut überdacht sein, immerhin schafft jede eine eigene Atmosphäre. Prinzipiell gilt, helle Töne öffnen den Raum, dunkle Töne schaffen eine gemütliche Stimmung. Eine super kostengünstige und einfache Alternative zu Wandfarben sind Deko-Sticker. Das Beste: Die angesagten Motive lassen sich übrigens im Handumdrehen wieder entfernen. Die etwas erwachsenere Variante sind Reliefs und Objektbilder aus Holz, für einen garantiert edlen Look.
Picture Perfect
Wollt ihr eure Lieblingsfoto-Sammlung an die Wand bringen, kann ich euch die „Petersburger Hängung“ empfehlen: Viele einzelne Fotos in schönen Rahmen, werden relativ eng und lose nebeneinander aufgehängt. Auch cool: ein Collage-Bilderrahmen, um die Schnappschüsse vom letzten Strandurlaub in Szene zu setzen!
Es liegt wohl in der Natur der Sache, dass ich als Hausgeist meine Fotos am liebsten schweben lasse. 😉 An einer Seilspannvorrichtung, wie man sie für Vorhänge verwendet, werden die einzelnen Fotos mit kleinen Klipps befestigt. In einen Rahmen gespannt oder direkt an der Wand befestigt, werden Fotos so zu richtigen Hinguckern. Wenn ihr eure Schätze noch in weiße Passepartouts steckt, schauen diese vor einer dunkel gestrichenen Wand besonders exklusiv aus.
Ihr seht, es lohnt sich die Gestaltung der Wände nicht dem Zufall zu überlassen. Und immerhin sind es eure vier Wände, die euer gemütliches Zuhause zu dem machen was es ist. Da haben sie es sich doch allemal verdient, verschönert zu werden, oder?
In diesem Sinne,
immer schön aus dem Rahmen fallen,
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